Die Dämo­nen von Lorch

Sie keucht.
Sie zuckt.
Und sie schlägt um sich.
Wie eine Besessene …

Johann von Baden­berg tut alles, um die mys­te­riö­sen Anfäl­le sei­ner Gelieb­ten zu ver­ber­gen. Doch dann for­dert sein Halb­bru­der Kon­rad III sei­ne Loya­li­tät im zwei­ten Kreuz­zug. Schwe­ren Her­zens lässt Johann die Vogts­toch­ter im Klos­ter Lorch zurück. Wenn die aber­gläu­bi­schen Bau­ern oder gar die Mön­che etwas mer­ken! Zwei Jah­re lang trennt der Kreuz­zug die Gelieb­ten, bis das Heer im Jah­re 1149 end­gül­tig ver­sagt. Nach der Nie­der­la­ge jagt die Angst Johann über die gefähr­li­chen Alpen zurück. Er ahnt nicht, wie sehr die Zeit tat­säch­lich drängt.

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Mit “Die Dämo­nen von Lorch” ist der Autorin ein span­nen­der und mit­rei­ßen­der his­to­ri­scher Thril­ler gelun­gen der mich von der ers­ten bis zur letz­ten Sei­te voll­kom­men fes­seln konnte!
Jac­que­line Szymanski

Blog­ge­rin

Die His­to­ri­sche Haupt­fi­gur aus “Die Dämo­nen von Lorch” — auch wenn er nur als Halb­bru­der mei­nes Prot­ago­nis­ten auf­taucht — ist Kon­rad III. Er stamm­te aus dem Geschlecht der Stau­fer und war 1138–1152 König des römisch-deut­schen Rei­ches. Zu Weih­nach­ten 1146 ver­pflich­te­te sich Kon­rad III. nach einer Rede des Zis­ter­zi­en­sers Bern­hard von Clair­ve­aux, am Kreuz­zug teil­zu­neh­men. Nach der Zäh­lung der sie­ben gro­ßen Kreuz­zü­ge wird die­ser auch als der 2. Kreuz­zug bezeich­net. Im Mai 1147 brach das Heer auf. Unter ande­rem wur­de Kon­rad von sei­nem Halb­bru­der, dem Bischof Otto von Frei­sing, beglei­tet. Kon­rads Mut­ter Agnes von Waib­lin­gen hei­ra­te­te in zwei­ter Ehe Leo­pold III., den öster­rei­chi­schen Mark­graf von Baden­berg. Aus die­ser Ehe sind zehn Kin­der über­lie­fert, Agnes soll jedoch eini­ge mehr gebo­ren haben. Nach­dem der Kreuz­zug aus Sicht des christ­li­chen Abend­lan­des kata­stro­phal geschei­tert war, reis­te Kon­rad mit sei­nem Gefol­ge 1148 über Kon­stan­ti­no­pel in sein Reich zurück. Dort ver­brach­te er den Win­ter auf­grund einer poli­tisch-wich­ti­gen Hoch­zeit und brach zu Maria Licht­mess (im Febru­ar) 1149 auf.
Das Pfingst­fest 1149 ver­brach­te er in Salz­burg. Dort soll er außer­dem Craf­to, den Abt des Haus­klos­ters der Stau­fer, emp­fan­gen und ihm eini­ge Reli­qui­en aus dem Hei­li­gen Land für das Klos­ter Lorch ver­macht haben. Das Klos­ter wur­de bereits von Kon­rads Vater Schwa­ben-Her­zog Fried­rich I. gestif­tet. Jedoch hat erst Kon­rad es zum Haus­klos­ter erho­ben und ver­an­lass­te, dass sei­ne Ahnen nach Lorch über­ge­setzt wur­den. Da Kon­rad selbst dem Minis­te­ri­al­stand gegen­über eini­ges an Miss­trau­en ent­ge­gen­brach­te, ver­füg­te er in der Schen­kungs­ur­kun­de, dass jeweils der ältes­te Ver­tre­ter des Stau­fer­ge­schlechts Vogt von Lorch sei. Damit war zunächst Kon­rads älte­rer Bru­der Fried­rich II. von Schwa­ben, der Vater Fried­rich Bar­ba­ros­sas, Vogt von Lorch. Er selbst ver­starb 1147. Weil Kon­rad sich zu die­ser Zeit bereits auf dem Kreuz­zug befand, war Lorch ver­mut­lich ohne offi­zi­ell aner­kann­ten Vogt. Häu­fig wur­den zwar in Klös­tern soge­nann­te Unter­vög­te ein­ge­setzt, die die welt­li­chen Ange­le­gen­hei­ten in der Abwe­sen­heit der eigent­li­chen Her­ren ver­wal­te­ten, eine sol­che stau­fi­sche Minis­te­ri­al­fa­mi­lie ist für Lorch aller­dings erst ab 1181 greif­bar. Minis­te­ria­len waren ursprüng­lich Unfreie, die bestimm­te Diens­te für ihre Fürs­ten zu erle­di­gen hat­ten. Der Ein­satz von Vög­ten wur­de bereits 1024 ein­ge­führt und soll­te zu einer wich­ti­gen Stüt­ze der stau­fi­schen Reichs­po­li­tik wer­den. Gera­de die Vog­tei­en aber wur­den nach und nach erb­lich, wodurch die Minis­te­ria­len in eige­nen Land­be­sitz kamen. Da Minis­te­ria­len mit­un­ter sehr reich waren, ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe des 12. Jahr­hun­derts die Pra­xis der soge­nann­ten Frei­brie­fe. Mit ihnen konn­ten unfreie Minis­te­ri­al­töch­ter die Erlaub­nis erhal­ten, sich mit frei­en Her­ren zu ver­mäh­len, sofern die Fami­lie die nöti­ge Mit­gift auf­brin­gen konn­te. Dadurch gelang­ten Minis­te­ri­al­fa­mi­li­en nach und nach in den Stand der Edel­frei­en und bil­de­ten schließ­lich die Grund­la­ge des Rit­ter­stan­des.
Krank­hei­ten wur­den im Mit­tel­al­ter der Wirk­macht des Teu­fels und sei­ner Dämo­nen zuge­ord­net. Oft wur­den “Beses­se­ne” von ängst­li­chen Nach­barn getö­tet. Dane­ben gab es das Amt des Exor­zis­ten. Der Grün­der­va­ter der Bene­dik­ti­ner soll Exor­zis­men durch­ge­führt haben und auch Exor­zis­ten­schu­len waren kei­ne Sel­ten­heit. Zudem hat­te jede grö­ße­re Stadt — auch Ulm — ihren eige­nen Exor­zis­ten. Ab 1172 war es Indi­vi­du­en ver­bo­ten, Exor­zis­men durchzuführen. 

Johann von Baden­berg:
Der Halb­bru­der des Stau­fer­kö­nigs Kon­rad III. von Baden­berg ist in die Toch­ter des Unter­vog­tes, Theodo­ra von Lorch, ver­liebt. Um einen Frei­brief von sei­nem Bru­der Kon­rad zu erhal­ten, muss er die­sen jedoch auf des­sen Kreuz­zug beglei­ten. Obwohl er um Theodo­ras Sicher­heit besorgt ist, da er von ihrer Krank­heit weiß, geht er das Risi­ko ein. 

Theodo­ra von Lorch:
Als Toch­ter des Unter­vog­tes von Lorch genießt Theodo­ra gewis­se Pri­vi­le­gi­en, die sie letzt­lich schon eini­ge Jah­re beschützt. Denn Theodo­ra lei­det an epi­lep­ti­schen Anfäl­len und da sie die Krank­heit nicht ein­zu­schät­zen ver­mag, fürch­tet sie, einen Dämo­nen in sich zu tra­gen. Nach­dem sich in Lorch die mys­te­riö­sen Vor­fäl­le eig­nen und sie mit Erin­ne­rungs­lü­cken kämpft, nimmt ihre Panik mehr und mehr zu.

Vogt Hein­rich von Lorch:
Der Unter­vogt Hein­rich von Lorch hat nach dem Tod sei­nes Bru­ders und sei­ner Ehe­frau nur noch sei­ne Toch­ter, die er über alles liebt. Er ist zwar froh über ihre Ver­bin­dung zu Johann von Baden­berg und ihrer Mög­lich­keit, in den Adel ein­zu­hei­ra­ten, doch als er von ihrer Krank­heit erfährt, ist er über­zeugt, sein Kind an einen Dämo­nen ver­lo­ren zu haben.

Mönch Wil­helm:
Der jun­ge Bene­dik­ti­ner Wil­helm brennt dar­auf, sei­ne Fähig­kei­ten unter Beweis zu stel­len. Als er in Frei­burg von einem Schmied von son­der­ba­ren Vor­komm­nis­sen in der Vog­tei von Lorch erfährt, reist er dort­hin und beginnt, die Anwoh­ner mit sei­nen Pre­dig­ten in hel­le Auf­ruhr zu versetzen.

Blog­ger im Rah­men der Blog­tour vom 15. zum 20. Dezem­ber 2014 über „Die Dämo­nen von Lorch“

Wald­schrat: Kreuz­zü­ge
Tani: Cha­rak­te­re
Die Lese­kat­zen: Inter­view
Uwe Taechl: His­to­ri­schen Städ­te
Line Jas­min: Ammi­a­nus-Ver­lag
San­dra Schramm: Exor­zis­mus

Rezen­sio­nen

Line Jas­min
Cha­os­queen in Action
Ste­phien­chen
Lese­kat­zen
TVSC’s klei­ne Welt
All the­se spe­cial words